Vertretungen in Deutschland und
weiteren europäischen Ländern
sind nicht gekennzeichnet.
Ronald Brautigam
KlavierRonald Brautigam, einer der bekanntesten Musiker der Niederlande, wurde 1954 geboren und zählt international zu den führenden Pianisten seiner Generation. In seinem Spiel paaren sich große Virtuosität und Musikalität mit technischer Makellosigkeit. Brautigam ist zudem einer der wenigen Pianisten, die professionell sowohl auf dem Hammerklavier als auch auf modernen Instrumenten konzertieren. Ronald Brautigam studierte in Amsterdam bei Jan Wijn (1971-79), in London bei John Bingham (1980-82) sowie in den USA bei Rudolf Serkin (1982-83).1984 erhielt er den „Niederländischen Musikpreis“, die höchste musikalische Auszeichnung des Landes.
Ronald Brautigam konzertierte mit renommierten internationalen Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, London Philharmonic, BBC Philharmonic, Budapest Festival Orchestra, dem Orchestre National de France, Hong Kong Philharmonic und Japan Philharmonic Orchestra, dem Gewandhaus-Orchester Leipzig, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Essener Philharmonikern und Bamberger Symphonikern. Er arbeitete mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Charles Dutoit, Sir Simon Rattle, Ivan Fischer, Bernard Haitink, Mario Venzago, Marek Janowski, Frans Brüggen, Philippe Herreweghe, Andrew Parrott, Ton Koopman, Ivor Bolton und Roger Norrington zusammen.
Neben seinen Auftritten mit modernen Instrumenten gilt Ronald Brautigam als einer der führen-
den Exponenten des Hammerflügels. So musizierte er u.a. mit dem Freiburger Barockorchester, Orchester des 18. Jahrhunderts, Orchestra of the Age of Enlightenment, Concerto Copenhagen, Tafelmusik und dem Orchestre des Champs-Elysées. Höhepunkte der letzten Jahre waren u.a. das erfolgreiche Debüt in der Kölner Philharmonie mit Beethoven-Sonaten am Hammerflügel, Gastspiele beim Beethoven-Fest Bonn, Mozart-Fest Würzburg sowie bei den Haydn Festspielen Eisenstadt auf Schloss Esterházy.
1995 begann Ronald Brautigam seine Zusammenarbeit mit dem Label BIS. Zu den über 40 bisher veröffentlichten Einspielungen zählen Mendelssohns Klavierkonzerte sowie sämtliche Klavierwerke von Mozart und Haydn auf dem Hammerklavier. Die von 2004 bis 2011 erschienene Gesamtaufnahme der Klaviersolowerke Beethovens auf dem Hammerklavier etablierte sich als Referenzeinspielung: „Dies könnte ein Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus sein, der die Annahme, diese Musik sei auf modernen Instrumenten zu spielen, grundsätzlich in Frage stellt: ein stilistischer Paradigmenwechsel“ (Fanfare, USA).
In enger Zusammenarbeit mit der Kölner Akademie und Michael Alexander Willens erschien 2016 die Gesamtaufnahme der Mozart-Klavierkonzerte bei BIS, der sich 2018 die Einspielung sämtlicher Werke für Klavier und Orchester von Felix Mendelssohn-Bartholdy anschloss. Im November 2019 wurde zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven die von der Fachpresse hoch gelobte Einspielung aller Beethoven-Klavierkonzerte veröffentlicht. Mit dem Erscheinen der Einspielung des Gesamtwerks für Klavier und Orchester von Carl Maria von Weber in 2021 hat das enorme Aufnahmepensum der Kölner Akademie mit Ronald Brautigam bei BIS einen weiteren Höhepunkt erreicht. 2022 erschien die Aufnahme der fünf Klavierkonzerte von Johann Wilhelm Wilms zu dessen 250. Geburtstag, womit die Reihe der gemeinsamen Einspielungen bei BIS fortgesetzt wurde.
Zahlreiche Aufnahmen Ronald Brautigams wurden mit Preisen ausgezeichnet, darunter drei Edison Awards, ein Diapason d’Or und zwei MIDEM Classical Awards. Seine Einspielung der Beethoven-Bagatellen wurde in die Bestenliste 2011 des Preises der Deutschen Schallplatten-
kritik aufgenommen. 2015 folgte für die Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten auf dem Hammerklavier (BIS) erneut ein Edison Award in der Kategorie “The Soloist - instrumental“ und der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.
Neben seinen solistischen Auftritten verbindet Ronald Brautigam eine langjährige Zusammen-
arbeit mit der Geigerin Isabelle van Keulen und dem Cellisten Christian Poltéra. Seit September 2011 ist er darüber hinaus als Professor an der Hochschule für Musik der Musik-Akademie Basel tätig.
Südwestpresse, 1. April 2014
„Ein profunder und brillanter Fürsprecher für dieses nicht so geläufige Werk [Mendelssohns frühes Konzert a-moll für Klavier und Streichorchester] war Ronald Brautigam, der auf einem originalen Pleyer-Flügel von 1851 mit grandioser Leichtigkeit den anspruchsvollen Klavierpart interpretierte, ohne die Leitung des Orchesters aus der Hand zu geben (...) Nach der Pause spielte Brautigam das 'Rondo capriccioso E-dur', das mit seinem liedhaften Beginn und einem Scherzo im STile des 'Sommernachtstraums' für den Pianisten reichlich Gelegenheit bot, seine Meisterschaft in jeder Hinsicht trefflich unter Beweis zu stellen."
Heilbronner Stimme, 28. März 2014
„Ronald Brautigam, ein Spezialist am Hammerklavier, brachte das Instrument zum Leuchten. Das a-moll-Konzert stellt durchaus virtuose Anforderungen, die der Pianist brillant meisterte. Die Finger ganz dicht an den Tasten, vermied Brautigam jede Bewegung und blieb so den Läufen, Doppel-Skalen und Trillern nichts schuldig (…) Auch solo trat Ronald Brautigam gleich nach der Pause auf, mit dem Rondo capriccioso (…) Die ruhige Einleitung kostete der Künstler mit sonorer Fülle und ausdrucksstarken Melodiebögen aus, dem folgenden Presto entlockte er filigrane Schwerelosigkeit und vibrierenden Überschwang. Das war hohe Klavierkunst bei der sich pianistische Meisterschaft und feinsinnige Musikalität ideal paarten (…) Gelenkt von Ronald Brautigam, zeigte sich das WKO (Württembergisches Kammerorchester) auf der Höhe seiner Fähigkeiten.“
Kölnische Rundschau, 21. Februar 2014
„Auf dem Podium saß an diesem Abend ein wahrer Hochkaräter: Ronald Brautigam. Der Titel der diesjährigen Wallgrabenkonzerte 'Ein Haydn-Spaß' wurde voll und ganz erfüllt. Spaß machten allerdings nicht nur die Werke von Haydn, sondern auch die von Beethoven (...) Vielmehr legte er ein hervorragendes Konzert von äußerster Präzision und großer Lebendigkeit hin. Sehr versiert setzte der Musiker durchgehend Lautstärke-Variationen ein, die den Werken ebenso eine großartige Dynamik verliehen wie das freie Spiel mit Tempo und Verzögerungen (...) Erstaunlich war immer wieder, wie gestochen scharf er die Töne und die Übergänge zwischen diesen Tönen auch bei hohen Tempi spielte. Da verschwamm nichts (...) Dass Brautigam eine Zugabe spielen mußte, liegt auf der Hand."
Kölner Stadt-Anzeiger, 18. Februar 2014
„Diesmal zogen Künstler und Instrument das Interesse gleichermaßen auf sich. Ronald Brautigam, ein atemberaubender Pianist aus den Niederlanden, der mit wehenden weißen Locken und markantem Spiel von größter Präsenz war, spielte an einem zierlichen Hammerflügel [Nachbau Christoph Kern nach Anton Walter, Wien 1795] (...) Kaum zu glauben, was Brautigam aus dem kleinen Instrument herausholte (...) Brautigam faszinierte das Publikum in der Konviktkapelle mit rasanter Motorik, die fein und präzise den zarten, etwas trockenen Klang des Hammerflügels ins rechte Licht rückte und den Tonsatz auch in virtuosen Passagen transparent sein ließ. Im Capriccio G-dur (...) verband der Pianist Volksmusik mit bestechender Eleganz und zollte bei allem Spaß der Vorlage größten Respekt. Sein Spiel war lupenrein (...) Brautigam musizierte mit direkter Aussagekraft, wurde nie zu sentimental, verlor sich in der Musik und hielt zugleich eine spannende Verbindung zu seinen Zuhörern. Dann kam Beethoven. Wer bis dahin schon hin und weg war, erlebte hier noch eine geradezu schwindelerregende Steigerung. Ob die Sonate Es-dur op. 7 oder die berühmte Pathétique c-moll op. 13 - Brautigam verlieh ihnen auf dem technisch doch sehr begrenzten Hammerflügel orchestrale Fülle, vielfältige Stimmungen und überwältigende Kraft. Beeindruckend war seine Fingerfertigkeit, aber auch die Zärtlichkeit, mit der er die Töne im langsamen Satz der Es-Dur-Sonate zu streicheln schien."
Lippische Zeitung, 30. November / 1. Dezember 2013
„Das zweite Meisterkonzert ist ein echter 'Hammer' gewesen. Und das, weil hier Ronald Brautigam, ein Meister seines Fachs, auf einem Hammerflügel Beethoven in einer noch nie gehörten Breite seine seiner musikalischen Stimmungsbilder vorstellte. Das ausverkaufte Konzerthaus ertrank schon nach der ersten Sonate in frenetischem Beifall."
Lippe aktuell, 30. November 2013
„Betritt Ronald Brautigam das Podium steht von Anfang an die Musik im Mittelpunkt. Und ein Hammerflügel aus dem Jahr 1815 (...) Ohne eine überflüssige Bewegung. Und doch ist das, was dabei herauskommt bewegend. Und keinesfalls selbstverständlich. Denn: Der Hammerflügel könnte noch so gut sein, wenn Brautigam nicht so unvergleichlich damit umzugehen wüßte. Wenn er nicht mit hörendem Herzen und sehendem Verstand musizierte. Fein abschattiert, in Interpretation und Spieltechnik ausgefeilt aufeinander abgestimmt, werden die enormen klanglichen Reichtümer des zierlichen Pianofortes ohrenfällig. Ganz aus dessen Klangmöglichkeiten heraus interpretiert Brautigam die Beethovenschen Werke..."
Crescendo, 17. Oktober 2013
„Erst in der Juniausgabe empfahl ich die Klavierkonzerte KV 459 und 488 mit Ronald Brautigam und der Kölner Akademie. Jetzt haben der holländische Fortepiano-Crack und die 24-köpfige Solistentruppe (unter M. A. Willens) das d-Moll-Konzert (KV 466) und das abgeklärte letzte Konzert in B-Dur (KV 595) vorgelegt, und ihre kontrastreiche und lebendig zupackende ’demokratische’ Interaktion noch weiter zugespitzt, die dramatische Pulsfrequenz noch weiter erhöht: Das ist die aufregendste Synthese von historischem Klangideal und aktuellem Lebensrhythmus, und ein weiteres klar durchstrukturiertes Manifest einer aufgeklärten und empfindsamen Mozart-Rationalität, die vor allem im d-Moll-Konzert allem wabernden Pathos, aller wattierten Sentimentalität, endgültig abschwört, um auf dem historischen Fortepiano von 1802 zum ’Klartext’ der Mozartschen Botschaften zurückzufinden. Dagegen hat ein moderner Konzertflügel keine Chance mehr.“
Badische Zeitung, 10. Oktober 2013
„Ronald Brautigam spielt einen restaurierten Erard-Flügel bei den Schlosskonzerten Bad Krozingen (...) Ein Fortepiano aus Mahagoni von dem Straßburger Klavierbauer Sébastien Erard aus dem Jahr 1856 klingt mit Mendelssohns "Variations sérieuses", wird es von dem niederländischen Pianisten und Hammerklavier-Experten Ronald Brautigam virtuos bearbeitet, vor allem so: kantig, hämmernd, wuchtig, knapp angebunden und so klar, dass es vor Schärfe manchmal wehtut (...) Dazu noch eine Barcarole von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Es war, als wollte der international renommierte Ronald Brautigam durch seine Virtuosität die Innovationsmacht der romantischen Komponisten offenlegen. Das hieß das Romantik-Klischee des 20. Jahrhunderts vermeiden: Weite Gesangslinien, weiche Farben und Legato kamen nicht in Frage, stattdessen extreme Geläufigkeit bei beängstigendem Tempo, behende Motorik, rhythmische Dominanz und Expressivität. Selbst in zwei der Chopin’schen Nocturnes aus op. 27 brodelte es (...) Was am Ende dieses beeindruckenden Abends blieb, war die Erkenntnis, dass die historisierende Authentizität nach wie vor ein faszinierender Schock sein kann, wenn sie romantisch wird.“
Heilbronner Stimme, 20. September 2013
„Der Solist Ronald Brautigam passte mit Mendelssohns erstem Klavierkonzert g-moll perfekt in das musikalische Umfeld [mit dem Württembergischen Kammerorchester unter Andreas Spering]. Er ist nicht nur ein bedeutender Pianist, sondern hat sich auch auf dem Hammerklavier einen Namen gemacht. In Heilbronn spielt er auf dem neuen Steinway-Flügel (...) Brautigam warf die nötige Virtuosität in die Waagschale, aber überzog nicht. Immer war er musikalischer Partner des Orchesters, mal in der Führungsrolle, mal begleitend. So ergab sich ein geistreicher konzertanter Dialog."
Klassik heute, 25. März 2013
„Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, wenn es angebracht erscheint, von dieser Einspielung als von einer wichtigen Marke auf der langen Wegstrecke der veröffentlichten und - wie angedeutet - immer wieder blockierten Mendelssohn-Auseinandersetzung zu schwärmen. Nichts Klappriges, nichts Hölzernes oder auch Kurzatmiges ist diesem 'Lieder ohne Worte'-Klang eigen, wobei Note für Note, Takt für Takt und Phrase für Phrase dem Hörvergnügen das biegsame, selbst im Mikrobereich der lyrischen und artig dramatischen Ereignisse noch schattierende Hammerflügelspiel Brautigams zu Gute kommt (...) Ronald Brautigam übermittelt hier die ersten vier Bände und fünf Einzelstücke aus dem Gesamtvolumen der 'Lieder' mit der gestalterischen Umsicht und mit dem pianistischen Handwerkszeug eines Meisters der thematischen Anschaulichkeit. Er spielt brillant Klavier und bürgt dabei im Dichten für Durchsichtigkeit und zugleich im Durchsichtigen für Prägnanz. An dieser Einspielung kommt, wie ich meine, kein Mendelssohn Bartholdy-Freund vorbei [Label: BIS / Peter Cossé / volle Punktzahl in allen Bewertungskategorien]"
Echo, 23. März 2013
„Und so setzt der Interpret an, Beethovens erste Klaviersonate zu spielen (...) Den leidenschaftlichen Furor dieser f-moll-Sonate op. 2 Nr. 1 trifft Brautigam genau, zugleich weiß er aber auch die strenge Form zu wahren, in die Beethoven alle vier Sätze gegossen hat. Brautigams Löwenmähne täuscht: der Pianist geht mit seinen feingliedrigen Fingern äußerst differenziert zu Werk, und er nutzt die leichtgängige Mechanik des historischen Hammerflügels, um Läufe, Verzierungen und Triller besonders elegant auszuführen. So entsteht gleichsam Klassik aus erster Hand, und man kann sich durchaus vorstellen, der junge Bonner in Wien habe damals ähnlich gespielt (...) Am Ende des Programms steht Haydns großartige Es-dur-Sonate aus der Londoner Zeit, dessen drei Sätze Brautigam in klassischer Ausgewogenheit und mitreißender Spielfreude präsentiert. Dazwischen stellt er Mozarts F-dur-Sonate KV 332, die durch die Fülle der Einfälle begeistert, zumal alle diese kleinen reizvollen Themen wie durch ein Wunder unter einen großen Spannungsbogen gebracht sind. Der Pianist trifft genau das flotte, aber beherrschte Tempo, das dieser unbeschwerten und doch gehaltvollen Musik angemessen ist. Dabei sind seine Finger auf den Tasten genau so gewandt wie beim Umblättern der Noten."
Badische Neueste Nachrichten, 4. März 2013
„Brautigam (...) präsentierte im recht gut besuchten Veltesaal des Schlosses Gottesaue jedoch ein Programm auf dem modernen Flügel und demonstrierte damit, dass er auch in diesem Bereich bestens zu Hause ist. Zu Beginn ein Klassiker der Klavierliteratur: Beethovens Pathétique. Das für Interpreten, deren Schwerpunkt auf der Musik des Barock und der Klassik liegt, so typische klare, durchhörbare Spiel bestach auch hier sofort und ließ Beethovens Werk auf neue Art erscheinen (...) Den Höhepunkt des Abends stellten indes Schumanns 'Kreisleriana' dar (...) die schöne, innige Tongebung in den langsamen und überzeugend präzises und - im vorletzten Stück - bestechend virtuoses Spiel sowie spielerische Leichtigkeit im Schlussstück rissen das Publikum zu Ovationen im Stehen hin..."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2013
„Doch ausgerechnet das einzig bekannte Werk dieses Programms, Felix Mendelssohn Bartholdys Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 g-moll op. 25, dürfte für manche ein weiterer Anreiz gewesen sein, sich auf den Weg zu machen: Den Solopart nämlich spielte der (...) Pianist Ronald Brautigam. Der Niederländer genießt in der Musikwelt einen hervorragenden Ruf als technisch höchst versierter Virtuose und zwingender Musikgestalter in einem. Mendelssohns Opus interpretierte er in einer Weise, die jedem Klischee vom Romantiker Mendelssohn (...) zuwiderlief: Harte Akzente und ein unvorstellbar schnelles, doch keineswegs atemlos anmutendes Tempo (...) Immerhin hat jetzt das Staatstheater den fulminanten Pianisten zu einem Soloabend eingeladen, bei dem Brautigam - diesmal auf dem Hammerflügel - Sonaten von Beethoven, Haydn und Mozart interpretieren wird. Diesen Darmstädter Abend des Serkin-Schülers sollte man nicht verpassen ..."
Fürther Nachrichten, 22. Januar 2013
„Dazwischen erklang das Klavierkonzert Nr. 1 g-moll opus 25 von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit einem überragenden Solisten Ronald Brautigam. Mit perlenden Läufen und samtweichem Anschlag gestaltete er das Allegro con fuoco, und das wunderschöne Thema des Andantes, mit höchstem Ausdruck gespielt und von den Bratschen und Celli mit einem seidenen Klangteppich unterlegt, war ein Höhepunkt, dem das quirlige Presto
folgte; und hier konnte man mit einiger Fantasie tatsächlich Shakespeares Kobolde und Elfen aus dem Sommernachtstraum heraushören [mit den Bamberger Symphonikern unter Ivor Bolton]."
Fränkischer Tag, 22. Januar 2013
„Ein weiteres Debüt folgte - wiederum lohnend, ach was: begeisternd! Erstmals spielte der renommierte Pianist Ronald Brautigam in Bamberg, und zwar das 1. Klavierkonzert Felix Mendelssohn Bartholdys. Er tat es mit so inniger Hingabe und romantischer Ironie (...) Da loderte, wie vorgeschrieben, ein Feuer im ersten Satz, ein lustig prasselndes freilich, ein heiter wärmendes, fröhlich tanzendes, das der Pianist - fern von Virtuosenhitzigkeit - mit feinen Einwürfen, flammenden Läufen und glühenden Trillern schürte. Überall spürte man das brennende Interesse Brautigams an Mendelssohns Ideenfeuerwerk. Wunderbar, dass der Pianist sein funkensprühendes Können niemals ausstellte, sondern mit ihm die Symphoniker, den Dirigenten und damit die ganze Interpretation des Klavierkonzerts befeuerte."
Mainpost Online, 21. Januar 2013
„Ein Lichtblick: Ronald Brautigam als Solist im Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 g-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy. Er lieferte ein kleines pianistisches Feuerwerk, gepaart mit weichem Ton und nuancenreichem Pedaleinsatz. Ivor Boltons Führung ließ zwar auch hier im ersten Satz das winzige Maß an Überpünktlichkeit im Orchester (...) nicht zu. Ronald Brautigam hingegen musizierte ganz einfach drauf los. Sehr gesanglich
kostete er den Beginn des Andante aus, gepolstert von nicht ganz einheitlich klingenden tiefen Streichern. Brautigams tanzende Finger ließen den Finalsatz zu einem mitreißenden und fröhlichen Schmankerl voller Esprit werden. Bravorufe für ihn, viel Applaus auch fürs Orchester [Bamberger Symphoniker]".
Stereoplay, Dezember 2012
„Der holländische Hammerklavier-Virtuose Ronald Brautigam zählt zu den ganz wenigen, die den inneren Reichtum dieser Konzerte [Mozarts Klavierkonzerte] auch auf auf einem historischen Instrument entfachen können: Er hat dies in den letzten Jahren durch seine hochrangigen Einspielungen des Klavierwerks aller drei Wiener Klassiker eindrucksvoll unterstrichen (...) Wie schon in den ersten beiden Folgen seines Mozart-Projekts besticht der 56-jährige Amsterdamer auch hier [KV 453 und KV 537] wieder durch seinen energisch-frischen, völlig unprätentiösen, munter-drängenden Mozart-Ansatz. Er rückt die enormen Lebenskräfte dieser Musik, ihren schnellen Puls, ihre innere Beweglichkeit und Klarheit in den Vordergrund (...) Brautigam holt den Salzburger Götterboten zurück auf den Boden unserer hektischen, schnelllebigen Wirklichkeit. So nimmt er auch den langsamen Satz im späten D-dur-Konzert endlich im richtigen Alla breve-Tempo, und es wird erneut klar, dass historisch orientiertes Musizieren in unserer Gegenwart stattfinden und den Menschen von heute erreichen will [mit der Kölner Akademie unter Michael Alexander Willens]."
Kölnische Rundschau, 14. November 2012
„Nur 75 Kilogramm wiegt der Flügel, den der Niederländer Ronald Brautigam für seine Neuaufnahme Mozartscher Klavierkonzerte ins Feld führt (...) Das Label BIS hat in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk eine brillante neue CD mit den Konzerten in G-dur (KV 453) und D-dur ('Krönungskonzert' KV 537) vorgelegt, für Freunde historischer Aufführungspraxis ein Leckerbissen (...) Ein unbestreitbarer Vorzug der historischen Auffassung aber liegt in der erfrischenden Plastizität der Holzbläser, die sich überwiegend einer geringeren Klangdominanz des Soloinstruments verdankt. Brautigams Kopie eines Anton Walter-Fortepianos (von 1795) klingt eben mehr nach 'Lyra' als nach Steinway, ein silbriges, bisweilen leicht nasales Klangbild. Nur dem, der seine Ohren gleichsam neu öffnet, dürften sich ungeahnte Schönheiten erschließen (...) überhaupt ergibt sich aufgrund der homogenen Einbindung des Klaviers ein bemerkenswertes rhetorisches Gleichgewicht. Auch im 'Krönungskonzert' bleibt Brautigam keine artikulatorische Nuance schuldig. Die Tempi sind durchweg zügig, ohne dass Ausdruckstiefe auf der Strecke bliebe [Kölner Akademie / Michael Alexander Willens]."
Badische Neueste Nachrichten, 13. November 2012
„Amsterdamer Pianist Ronald Brautigam brillierte in der Alten Kirche Fautenbach mit dem Hammerklavier (...) So anders, dass man völlig fasziniert ist von diesen klaren Tiefen, diesen sirrend-sphärischen Höhen, diesem lyrischen, in sich verdichteten Klangbild! Zumindest dem Publikum am Sonntag in der Alten Kirche Fautenbach ging es so, als der Amsterdamer Spitzenpianist Ronald Brautigam in 100 Konzertminuten das Hammerklavier auf wunderbare Weise exerzierte und das Publikum ihn am Ende fünf-, sechs-, siebenmal zurück auf die Bühne applaudierte. Das ganz große Ohrenerlebnis bot Brautigam im zweiten Teil des Konzerts, mit der c-moll-Sonate, Opus 13, der „Pathétique“ (...) Etwa diese ahnungsvollen, dunkel-düsteren Akkorde zu Beginn. Man kennt sie wuchtig-kraftvoll oder zurückhaltend-bedeutungsvoll. Nun, bei Brautigam waren sie kraftvoll, und klangen sie zart, weil das Hammerklavier weit weniger voluminös ist als heutige Konzerflügel (...) Die Wirkung ist ganz neu! Die schnelle Passage - der Beginn des Allegro - bringt die nächste Überraschung. Das perlt mit einer unglaublichen Lust. Die Obertöne verbinden sich zu einer fragilen, durchsichtigen Aura, die sich über die Musik legt (...) Natürlich muss man so etwas spielen können, und Brautigam kann. Der Mann ist ein Anschlagswunder, ein Meister der Klarheit. Man hat immer das Gefühl, dass er nichts, aber auch gar nichts an die Musik dazutut, dass er sie einfach nur spielt, wie sie sein soll. Ach, dieses Adagio! Eine der berückendsten Beethoven-Melodien. Auf dem Hammerklavier von Brautigam dargeboten, klingt das schlicht, bescheiden. 'Natürliche Anmut' ist das Wort dafür. So, wie Brautigam diese Musik spielt, der Hammerflügel sie erklingen lässt, hat man als Hörer das Gefühl, dass sie gar keine Interpretation braucht! Kein Verzögern, kein Schwelgen, kein
Seufzen! Sie interpretiert sich von selbst, und ist in sich völlig stimmig. Beim Schluss-Rondo wird es gar schelmisch. Das hurtet, perlt, schwingt, hochvirtuos und scheinbar völlig
anstrengungslos, schwerelos, schwebend, dabei dicht verwoben."
Gramophone, July 2012
„With the sonatas and bagatelles under his belt, Ronald Brautigam now turns to the variation sets for the 11th instalment in his projected complete Beethoven piano music cycle (...) Brautigam's interpretations are stunning. He brings stylish character and life to each of the small variation sets and never misses a trick, so to speak. Notice how his ever-so-slightphrase distentions add piquancy to the minore variation in the WoO 77 set beased on an orignal thema, or the whirling momentum he achieves in the 'Das Waldmärchen' Variations' virtuoso passagework (...) He also gives one of the finest recorded performances of the 'Eroica' Variations (...) While the recording reveals an extra degree of bloom and resonance in surround-sound playback mode, the drier-sounding conventional two-channel playback is no less attractive. Raise a glass to this terrific disc and wish Brautigam well as he faces the 'Diabelli' Variations on the not-so-distant horizon." [Beethoven, Complete Works for Solo Piano Vol. 11, Variations, BIS]
Bonner Rundschau, 17. Mai 2012
„Kammerkonzert von Isabelle von Keulen und Ronald Brautigam im Beethoven-Haus (...) Die beiden Niederländer hatten sich bis zu Bartók [1. Violinsonate] jedenfalls so hinreißend einsinnig-gegenläufig aufeinander zu bewegt, dass der Vabanque-Akt des ersten Satzes wie auch das grandiose Finale mit ebensolcher Freiheit wie Eloquenz auf der Spur blieb. Fabelhaft! So wie man es von diesem Duo seit 22 Jahren gewohnt ist."
General-Anzeiger, 14. Mai 2012
„2010 feierte das Duo Isabelle van Keulen / Ronald Brautigam sein 20-jähriges Bestehen. Eine musikalische Partnerschaft, an der sich nun auch das Publikum des Beethoven-Hauses erfreuen konnte. Beide verbindet eine musikalische Vielseitigkeit (...) dass es sich hierbei [Schuberts Violinsonaten] um Werke von schlichter Schönheit handelt, bewies Isabelle van Keulen an diesem Abend in perfektem Wechselspiel mit Brautigam (...) Auch Ronald Brautigam brillierte hier noch einmal als perfekter Begleiter [Bartók 1. Violinsonate]."
Crescendo, 31. Januar 2012
„Auch Mozarts Musik bleibt ewig jung, während Interpretationen gerne Patina ansetzen: Der Amsterdamer Fortepiano-Spezialist Ronald Brautigam realisiert schon seit Jahren aktuelle Ansätze auf alten Instrumenten: Nach seiner energisch-frischen Einspielung aller Beethoven-Sonaten sind jetzt die Klavierkonzerte Mozarts dran: Und wieder musiziert der 51-jährige Holländer mit der exzellenten, nur 25köpfigen „Kölner Akademie“, die unter den zügigen Tempi von Michael Alexander Willens dem Begriff des historischen Klangideals ein völlig neues, jugendlich pulsierendes Profil verleiht. Das ist eben ein demokratisches Kollektiv von gleichgesinnten Topmusikern, das sich mit dem verblüffend klangstarken Walter-Fortepiano von 1795 in die schönsten polyphonen Dialoge einlässt und so die Opernnähe und die Leidenschaft der späten Konzerte in c-Moll (KV 491) und C-Dur (KV 503) suggestiv ausleuchtet. Dabei meistert Brautigam auch seine eigenen Kadenzen mit pfiffiger Phantasie, stilsicherem Geschmack und klugem Augenmaß für die Dimensionen der klassischen Form."
Klassik Heute, 10. November 2011
„Mit einem untrüglichen Gespür für große Gesten und Subtilitäten sowie für hoch gespannte Tempi tauchen Ronald Brautigam - wie gewohnt mit einer beeindruckenden Kontrolle des Anschlags - und die von Michael Alexander Willens hellwach geführte Kölner Akademie das
c-Moll-Konzert KV 491 und das Konzert C-Dur KV 503 in ein aufregendes Licht. Und sie verleihen ihnen eine so persönliche Note, dass man nicht nur die komplette CD [BIS], sondern auch einzelne Passagen immer wieder anhören möchte (...) Ohne pathetisch zu werden, gelangen Brautigam und die Kölner Akademie in beiden Sätzen mit ihren charakteristischen Hell-Dunkel-Kontrasten zu einer der jeweiligen Stimmung mehr als nur gerecht werdenden, zu einer tatsächlich gefangen nehmenden Ausdruckskraft. Nicht minder in den straff genommenen Mittelsätzen, in denen die Interpreten auf Verzärteltes und Süßliches verzichten. Dass sie sich jenseits jeglicher Mozart-Klischees bewegen, beweist schließlich ihre Wiedergabe der Final-
sätze. Zunächst einmal findet Brautigam in den Variationen und der fast schon taumelnd zu nennenden Coda des Allegretto von KV 491 sowie in dem virtuosen Finalrondo des C-Dur-Konzerts KV 503 zu einer bewundernswerten Balance von Brillantem, Deklamatorischem, Phrasierung und Artikulation. Doch damit nicht genug. Brautigam und Willens verbinden pianistische Wendigkeit, bläserische Kraft und Kantabilität sowie Streicherfülle zu einem un-
trennbaren und dabei hoch durchsichtigen Ganzen. All das geschieht in einer faszinierenden Unaufgeregtheit, womit sich Brautigam, Willens und die Kölner Akademie als berufene Mozart-Interpreten ersten Ranges zu erkennen geben. Und was unglaublich neugierig auf die noch kommenden Mozart-Einspielungen macht."
Klassik Heute, 2. September 2011
„Nach seinen viel gelobten Sonaten-Aufnahmen ist Ronald Brautigam auf Folge 10 seiner Ein-
spielung sämtlicher Solo-Klavierwerke Beethovens nun bei dessen 'Kleinigkeiten' angekommen (...) All dem begegnet Ronald Brautigam mit einer unerschöpflich scheinenden Vielfalt an farb-
lichen, dynamischen und agogischen Abstufungen – bei den frühen Stücken auf dem Nachbau eines Walther & Sohn Hammerflügels von 1805, ab op. 119 auf einer etwas voller und wärmer klingenden Conrad-Graf-Hammerflügel-Kopie von 1819 (...) Es ist einfach eine wahre Freude zu hören, wie lustvoll, mit welch tänzerischer Eleganz und perlender Geläufigkeit, wie zwingend in Sachen Phrasierung, wohl dosiertem Anschlag und höchst sensibler Tongestaltung, mit welch außergewöhnlichem Formverständnis und in welch natürlichem Fluss Brautigam die meist einem Scherzo oder Menuett ähnelnden Sätze ausformuliert (...) Brautigams Lesart dieser 'Kleinigkeiten' erweckt den Eindruck des So-und-nicht-anders. Womit wohl auch dem letzten Zweifler eindrucksvoll bewiesen sein dürfte, dass Beethovens Bagatellen keine (wenn auch kunstvoll gearbeitete) Hintergrundmusiken darstellen, sondern höchst lebendige Kostbarkeiten (...) Besonders, wenn sich ein so überlegener Gestalter wie Ronald Brautigam ihrer annimmt. Großartig!"
Piano News, Mai/Juni 2011
„Es ist eben doch möglich, selbst auf zahllos eingespielte, bestens bekannte Werke ein eigenes Licht zu werfen. Im Fall der Klavierkonzerte Nr. 9 'Jeunehomme' und 12 KV 271 bzw. 414 von Mozart ist dies Ronald Brautigam gelungen. Mit der Kölner Akademie unter Michael Alexander Willens bietet der niederländische Pianist (...) eine schöne, spannende Hörreise. Es ist der Auftakt zu einer Gesamteinspielung der Werke von Mozart für Klavier und Orchester, die auf historischen Instrumenten realisiert wird (...) Sinnlich fügt sich der Klang des Instruments in das umsichtig, schlank und klar musizierende Orchester ein, zudem besticht diese Aufnahme mit einer glücklichen Tempowahl. Gerade in den langsamen Sätzen wird nirgends romantisierend zerdehnt oder in dogmatischer historischer Aufführungspraxis über Fragiles hinweggefegt. Brau-
tigam und das Orchester finden durchweg stimmige Lösungen - lebendig, auch zupackend, aber stets stilsicher. Ein überaus gelungener Startschuss."
Kölner Stadt-Anzeiger, 8. März 2011
„Als Begleiter des Hammerklavierspezialisten Ronald Brautigam wird die Kölner Akademie in den kommenden Jahren bei der schwedischen Firma BIS sämtliche Mozart-Klavierkonzerte einspielen. Schon die erste CD mit dem 'Jeunehomme'-Konzert KV 271, dem A-dur-Konzert KV 414 sowie dem Rondo A-dur KV 386 macht hungrig auf weitere Veröffentlichungen. Dem entspannten, akzentuierten Spiel Brautigams setzt [Michael] Willens mit seiner Akademie einen transparenten Ensembleklang entgegen, der delikat die Details des Orchesterklangs aus-
leuchtet."
Pizzicato, Februar 2011
„Das Jeunehomme-Konzert wirkt erfrischend. Die Dialoge zwischen dem Solisten und dem Ensemble sind gleichsam spannend und intim, denn immer tut sich etwas in der Musik. Still-
stand und Statik sind für Ronald Brautigam und die Kölner Akademie [unter Michael Alexander Willens] ein Fremdwort. Im Andantino zaubern die Interpreten einen schönen Schwebezustand hervor, spritzig und energisch spielen sie das Rondo. Etwas forscher geht es im 12. Klavier-
konzert zu, doch auch hier ist das klassische Ebenmaß Grundlage allen Musizierens." [Mozart Klavierkonzerte Nr. 9 & 12]
BBC Music Magazine, February 2011
„Ronald Brautigam is a discreet about playing during tuttis, where he restricts himself to an occasional doubling of the bass-line, as he is about added ornamentation. What's impressive about his playing is not just its sprightliness, but also its expressive character, with the latter quality particularly evident in the intensity he brings to the slow movement of K 271."
Concerto, Dezember/Januar 2010/2011
„Mit der vorliegenden Aufnahme von Opus 101 und 109-111 schließt Ronald Brautigam seine Gesamteinspielung der kanonisierten Beethovensonaten auf historischem Instrumentarium ab (...) Da er auch schon die entsprechenden Werkzyklen von Haydn und Mozart komplett eingespielt hat, kristallisiert sich heraus, dass der Holländer der erste Pianist sein wird, der sämtliche Kla-
vierwerke der 'Großen Drei' der Wiener Klassik dem Tonträger anvertraut hat. Keine geringe Leistung! Brautigam lässt auch Beethovens späte Gattungsbeiträge im Klang des Nachbaus eines Graf-Flügels von 1819 wie verwandelt erscheinen, wobei die Wahl des Instruments nicht alles ist. Die schwierige Materie wird hier vielmehr mit einer Brillanz bewältigt, die so zumindest auf alten Instrumenten noch kaum zu hören war. Brautigam ist dabei ganz Virtuose. Kraftvoll und direkt ist sein Beethoven (...) Ähnlich Opus 110: Eine natürliche Amabilità, ja beinahe Verspielt-
heit steht im Vordergrund, wenn Brautigam die Zweiunddreißigstel-Arpeggien im Anschluss an das Thema wunderbar leicht perlen lässt (...) nach einer sehr imposanten Maestro-Einleitung bricht bei Brautigam im Allegro geradezu ein Sturmwind los, der nebenbei alle Bedenken weg-
fegt, dies könnte spröde, undankbare Musik sein. Im Gegenteil: Brautigam beweist mit seinem Spiel, wieviel Leidenschaft in ihr steckt."
Fono Forum, November 2010
„...diese dritte CD der Serie stellt deren interpretatorisches Konzept auf die härteste Bewährungs-
probe. Denn Charakter und Stil des machtvollen ’imperialen’ fünften Klavierkonzerts sperren sich ja am entschiedensten gegen eine Darstellung, die zwar das moderne Instrumentarium benutzt, es aber in historisch informierter Weise einsetzt (...) im Vergleich mit den beiden hoch gepriese-
nen Vorgänger-CDs der Reihe scheint mir in dieser Produktion das künstlerische Endergebnis noch geschlossener, perfekter geraten ...“ [Sinfonieorchester Norrköping / Andrew Parrott]
Klassik Heute, 20. September 2010
„Um es gleich vorweg zu sagen: Es ist eine hervorragende Aufnahme geworden. Brautigam gelingt es durch sein uneitles Spiel, das hoher stilistischer Reinheit verpflichtet ist und gleich-
zeitig immense musikantische Freude verströmt, uns einen berührenden Eindruck von den Zeiten zu geben, in denen der große Beethoven einfach der junge Ludwig war (...) Es braucht schon einen meisterhaften Interpreten, um zu zeigen, dass Jung-Beethoven seinen Sonatenstu-
dien trotzdem eine ordentliche Prise Sturm und Drang mitgab und bereits als 13-jähriger einen sicheren Instinkt für dramatische Gestaltung hatte. Ronald Brautigam gelingt das vor allem durch seinen energiegeladenen Zugang: Die Tempi sind straff, der Puls atmet unbelastet von falschen Rubati, die motorischen Figuren werden klar strukturiert und auf eine maximale Spannungskurve getrimmt. Den langsamen Sätzen verleiht er durch sein erfülltes Ausmusizieren eine Würde, die in ihrer Schlichtheit ergreift (...) Die anderen vier Sonatinen (...) spielt Brautigam mit derselben gewinnbringenden Mischung aus Lockerheit und Könnerschaft."
Fono Forum, September 2010
„... die Interpretationen Brautigams zeichnen sich durch eine durchgehend energische, konzen-
trierte und gleichbleibend intensive Vorgehensweise aus (...) die Musik entwickelt sich in allen drei Sonaten ohne Brüche, ohne Oberflächlichkeiten (...) ohne die sonst bei Verwendung histo-
rischer Instrumente so häufigen klanglichen Löcher (...) Erfreulich.“
Klassik.com, 26. Juli 2010
„Klangtechnisch ist die Aufnahme erstklassig gelungen, und Ronald Brautigam erweist sich als ein exzellenter Gestalter, der die Klangnuancen des Hammerflügels überzeugend einzusetzen weiß (...) Er agiert auf historischem wie modernem Flügel gleichermaßen virtuos und feinsinnig. Denn sein Musizieren ist getragen von Virtuosität und klarer Dramaturgie gleichermaßen. Das erweist sich auch hier wieder. Vol. 8 seines Beethoven-Zyklus beinhaltet die Sonaten op. 101 und 109 bis 111 – wahrlich harte Brocken, die an den Pianisten höchste Anforderungen nicht nur in technischer Hinsicht stellen, sondern auch musikalisch erst einmal bewältigt werden wollen. Ronald Brautigam gelingt beides – und auf höchstem Niveau! (...) Ronald Brautigam zeigt sich als ein mittlerweile mit allen Wassern gewaschener Klangmodellierer, der (...) mit den Klang-
möglichkeiten des Hammerflügels feinfühlig umgeht (...) Nicht nur hier erweist sich die musika-
lische Reife und dramaturgische Gestaltungssicherheit dieses virtuosen Pianisten, der weiß, wie sich die gegensätzlichen Figuren des späten Beethoven in einen Spannungsbogen inte-
grieren lassen; dergestalt, dass zwar die Kontrastschärfe deutlich erfahrbar ist und doch die Musik nie in einzelne Parzellen zerfällt. Das zeugt von höchster interpretatorischer Beschlagen-
heit, und dafür gebührt Ronald Brautigam hohes Lob. In das Lob geht freilich ebenso ein, wie Brautigam gerade jene in diesen späten Sonaten bedeutsamen kontrapunktischen Gestaltungs-
weisen hörbar macht und Transparenz mit Klangvolumen verbindet. Exzellent!“
Piano News, Februar 2010
„Mit dieser 4. Einspielung von Beethoven-Klavierkonzerten findet die Gesamteinspielung der Klavierkonzerte des Wiener Meisters von Ronald Brautigam ihren Abschluss (...) Und wie schon in seinen letzten Einspielungen in dieser Reihe ist es faszinierend zu hören, wie der mit der historisch informierten Spielweise vertraute Brautigam am modernen Flügel agiert. Er phrasiert durchsichtig, lebendig und spannend, vermag sich klanglich mit dem wundervoll von Andrew Parrott geleiteten schwedischen Norrköping Orchester zu verbinden. Dabei bleibt sein Solospiel immer auch exponiert und farbenreich transparent. Und dass er für das 4. Konzert die Noten-
ausgabe von Barry Cooper mit allen Verbesserungen Beethovens wählt, spricht nicht nur für seinen Original-, sondern auch seinen Originalitätsanspruch. Und das hört man (...) Insgesamt strotzt diese Einspielung vor Leichtigkeit, ohne dabei an Sensibilität für Struktur, Akzentuierung und die großen Bögen einzubüßen. So wird auch das Konzert Op. 61, das Violinkonzert in der Version für Klavier, zu einem Fest von Klangfarbe, den wunderbaren konzertanten Momenten zwischen Orchester und Solist. Niemals ist ein Moment übertrieben, eine Phrase zu hart oder laut – hier passt alles. So muss Beethoven einfach klingen. Mit dem Ende der Konzerteinspie-
lungen liegt wohl eine der besten Gesamteinspielungen dieser Konzerte überhaupt vor.“
International Record Review, February 2010
“… the partnership with Andrew Parrott and the Norrköping Symphony Orchestra is ideal, reduced forces and vibratoless strings creating a lean and focused sound-world, a perfect match for the clarity of Brautigam’s articulation. With two of the leading exponents of historical performance applying their knowledge and experiences to performances with modern instruments, we have here the most stimulating performances of Beethoven’s piano concertos since those of Pierre-Laurent Aimard and Nikolaus Harnoncourt. For my money, Brautigam and Parrott are setting a new bench-mark, and I eagerly await the final instalment.”
Abendzeitung, November 2007
„Die kaum gespielte, das Frühwerk Beethovens beschliessende Sonate B-Dur entfaltete ihren Zauber ebenso wie die späten, aphoristischen "Sechs Bagatellen" op.126. Die "Appassionata" op.57 verstand Brautigam nicht als schockierend expressives Furioso oder als Ausbruch der Romantik, sondern als leidenschaftliche Überhitzung der klassichen Form. Das Extreme des Stücks wurde umso deutlicher. Und dass ein Pianist das Presto-Delirium des Finales wirklich zwingend aus der manische Steigerung des Satzes entwickelt, passiert höchstens alle zehn Jahre einmal. Brautigams Konzert war der aufregendste Klavierabend seit langem."
Piano News, September / October 2007
„Hier zeigt Brautigam denn auch letztendlich sein wunderbares Talent für das dramatische Aus-
loten der Aussagen Beethovens. Und Brautigam hält sich bei allen Stürmen und Drängen an den Notentext, weiß aber genauestens, wann und wie er Überraschungsmomente, die wunderbar eingeflochtenen Melodien immer mit wunderbaren Phrasierungen und einer dem Instrument eigenen Akzentuierung versieht, um die Aussagekraft aus dem Notentext zu befreien und zur Musik werden zu lassen. Ronald Brautigams Einspielungen der Beethoven-Sonaten gehören zu den spannendsten auf dem Markt.“
Gramophone, October 2007
„Ronald Brautigam pushes his Paul McNulty instrument to its dynamic limits yet remaining in total physical control."
Klassik.com, Juli 2007
„Bei all dem agiert Ronald Brautigam mit technischer Brillanz, interpretatorischer Wachheit und vor allem hoher Musikalität. Virtuosität wird hier nie als Selbstzweck nach außen getragen, und wenn, dann als Kategorie des Werks; wo also Beethoven virtuoses Kettenrasseln intendiert, scheut sich Brautigam nicht, es als solches vorzuführen. Damit führt der holländische Pianist seinen Beethoven-Zyklus auf mindestens ebenso hohem Niveau weiter, wie er ihn begonnen hatte. Diese Gesamteinspielung der Beethoven-Sonaten hat das Zeug, ein Meilenstein der Beethoven-Interpretation zu werden. Man darf sich auf den nächsten Teil uneingeschränkt freuen."
Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 2007
„Atemberaubend und rebellisch: Ronald Brautigam stürmt der Konkurrenz in Sachen Beethoven davon (...) einer übertrifft in Sachen Beethoven seine oft sehr viel berühmteren Kollegen bei weitem: Ronald Brautigam (Bis), der bereits teils preisgekrönte Gesamteinspielungen der Solo-Klaviermusik Mozarts und Haydns vorgelegt hat (...) Brautigams Beethoven aber erzwingt den ungläubigen Blick in eine Neue Welt, und fast hat man dabei das Gefühl, Beethovens Zeitge-
nosse zu sein, einer der ersten, maßlos erstaunten, wenn nicht empörten Hörer dieser Musik."