Scherzi Musicali
* Generalmanagement
Vertretungen in Deutschland und
weiteren europäischen Ländern
sind nicht gekennzeichnet.

Scherzi Musicali - Nicolas Achten

Das belgische Ensemble Scherzi Musicali zählt zu den bemerkenswertesten Formationen der jungen internationalen Alte Musik-Szene. Es wurde 2006 von Nicolas Achten gegründet. Auf außergewöhnliche Weise erweckt der Bariton die alte Praxis, sich selbst singend mit verschie-
denen Instrumenten wie Laute, Harfe oder Cembalo zu begleiten, zu neuem Leben.

Scherzi Musicali ist in Besetzung und Instrumentarium flexibel und passt sich stets den Anfor-
derungen des Repertoires des 16. und frühen 17. Jahrhunderts an. Die jungen Sänger und Instrumentalisten sind auf der Suche nach verloren gegangener Literatur und haben bereits einige bemerkenswerte Werke wiederentdeckt. Sie widmen sich auch den Schlüsselwerken geistlicher wie weltlicher Musik bis hin zur Oper.

Seit seiner Gründung konzertiert Scherzi Musicali in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg, Spanien, Italien, England und Deutschland. So war das Ensemble u.a. zu Gast beim Festival van Vlaanderen, im Concertgebouw Brügge, Antwerpener De Singel, Bozar in Brüssel, beim Festival de Wallonie und bei Automne Musical de Spa, bei den Operntagen in Rotterdam, Amia Strasbourg, in der Casa da Musica in Porto sowie bei Barockfestivals in Venedig und Pontoise. Seinen Durchbruch in Deutschland erlangte Scherzi Musicali 2012 im Rahmen der Tage Alter Musik des WDR in Herne. Es folgten u.a. Konzerte in Krefeld und Leverkusen auf Einladung der Bayer-Kulturabteilung, beim Rheingau-Musik-Festival, bei RheinVokal, bei den Tagen Alter Musik in Regensburg, beim Shakespeare-Festival in Neuss, in der Kölner Phil-
harmonie sowie bei der vom NDR und Bucerius Kunst Forum betriebenen Konzertreihe in Hamburg. Im September 2020 folgt das Debüt beim Mosel Musikfestival.

Mit seinen ersten Einspielungen legte Scherzi Musicali den Fokus auf Werke, die nie zuvor auf CD erschienen waren, wie "L’ Euridice" von Giulio Caccini (die erste gedruckte Oper) sowie das Album "Dulcis Amor Iesu" mit Motetten von Giovanni Felice Sances. 2011 schloss sich die CD "Petits Motets" an, die dem belgischen Komponisten Joseph-Hector Fiocco gewidmet ist, 2012 vertiefte das Ensemble seine exklusive Zusammenarbeit mit dem Label Alpha mit der Veröffent-
lichung von Domenico Mazzocchis "La Catena d’ Adone“. Es folgten die Einspielungen „Henry Purcell - How pleasant ’tis to Love!“ und „Antonio Bertali – La Maddalena“.

Die Aufnahmen von Scherzi Musicali erfuhren stets einhelliges Lob der internationalen Fach-
presse und führten zu Preisen wie dem Diapason d’Or (Rubrik „Découverte“) und Prelude Classics Award sowie zu Auszeichnungen in den Magazinen Crescendo, Res Musica, Monde de la musique, Classic Info und International Record Review. Für seine jüngste Einspielung „Dialoghi amorosi“ von Giovanni Felice Sances erhielt Scherzi Musicali 2018 erneut den „Diapason Découverte“.

Sich seines pädagogischen Auftrags bewusst, arbeitet Scherzi Musicali regelmäßig mit „Jeunesses Musicales“ und „Jeugd en Muziek“ zusammen. Das Ensemble wird unterstützt von der Fédération Wallonie-Bruxelles.


NICOLAS ACHTEN

Nicolas Achten, 1985 in Brüssel geboren, studierte Gesang, Laute, Cembalo und Harfe an den Königlichen Konservatorien von Brüssel und Den Haag. Er vervollständigte seine Studien in zahl-
reichen Meisterkursen, u.a. an der Académie baroque d’Ambronay und am Centre de la Voix de Royaumont. Er war Gewinner des 7. Internationalen Wettbewerbs für Barockgesang in Chimay im Jahre 2006. 2009 wurde er zum „Classical Artist“ der „Octaves of Music Prize“ sowie zum „Jungen Künstler des Jahres“ vom Verband der belgischen Musikpresse ernannt.

Seit 2004 musizierte Nicolas Achten mit einigen der renommiertesten Alte Musik-Ensembles, darunter l’Arpeggiata, La Fenice, La Petite Bande, Ausonia, Les Agrémens, Akadêmia, Les Talens Lyriques, Il Fondamento, Les Musiciens du Louvre, Il Seminario Musicale, Le Poeme Harmonique und die Akademie für Alte Musik Berlin. Er spielte unter der Leitung von Dirigenten wie Jean Tubéry, Sigiswald Kuijken, Marc Minkowski, Christophe Rousset und René Jacobs.

Der „belgische Orpheus“ ist einer der wenigen klassischen Sänger, der sich selbst auf einer Vielzahl von Instrumenten singend begleiten kann. Diese historische Praxis möchte er wieder zum Leben erwecken und gründete mit dieser Intention das Ensemble Scherzi Musicali, dessen Konzerte und CD-Einspielungen von Publikum und Presse mit einhelligem Lob aufgenommen werden.

Nicolas Achten ist Professor für Laute am Königlichen Konservatorium in Brüssel sowie Professor für Barockharfe und Barockgesang an der Akademie von Woluwé-Saint-Lambert. Ferner unterrichtet er regelmäßig als Gastprofessor an der University of East Anglia, am Opernstudio Vlaanderen sowie am Yorke Trust (Norfolk) und ist als musikalischer Leiter der Sommerkurse des Musiktheaters Transparant tätig.

 

Rheinische Post, 12. November 2013
„Ein recht seltenes Erlebnis bot die Burgserenade: Die Bayer Kulturstiftung machte es möglich, auf der Burg Linn das Sextett Scherzi Musicali mit Kompositionen aus Florenz und Rom um 1600 zu hören (...) Diesen Anfängen der Oper widmete sich das belgische Ensemble und brachte (...) Werke dieser Renaissance-Komponisten meisterlich zu Gehör (...) Auch der Ensembleleiter, der schon als Harfenist und Lautenist begeisterte, setzte als ausgereifter Bariton noch einen drauf."

Westdeutsche Zeitung, 10. November 2013
„... so war das Konzert von Scherz Musicali auf Burg Linn bereits Tage vorher ausverkauft. Dank Bayer Kultur konnten sechs Mitglieder des weit größeren Ensembles unter der Leitung von Nicolas Achten in den Rittersaal eingeladen werden (...) Musikalische Avantgarde in jenen Tagen war die Wiederentdeckung der antiken Vortragsweise, bei der sich ein Sänger selber auf einem Instrument begleitet. Achten, der auch als der 'belgische Orpheus' bezeichnet wird, faszinierte sogleich mit dieser Vielseitigkeit, aber auch die beiden 'reinen' Gesangssolisten verzauberten und entführten das Publikum in die Klangwelt Italiens um 1600. Ergreifende Momente im Rittersaal, faszinierende Klänge, zum Weinen schön (...) Das war die Serenade des Jahres auf Burg Linn."

Concerto, Januar / Februar 2013
„Am Sonntagnachmittag wurden dann Stücke der zunächst befreundeten, dann verfeindeten Jacopo Peri, Giulio Caccini und Emilio de 'Cavalieri einander gegenübergestellt (...) Für besonders intensive Momente sorgte Reinoud Van Mechelen und besonders Nicolas Achten, der gleichzeitig auch als Harfenist überzeugte. Trotz des ein wenig spröde wirkenden musikalischen Materials gelang es den Akteuren, die Hörer (...) zu begeistern [bei den Tagen Alter Musik in Herne] ."

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. November 2012
„Aus Belgien kam das hinreißende junge Ensemble ’Scherzi Musicali’, geleitet von dem famosen Sänger und Harfenisten Nicolas Achten. Furchtlos stürzten sich die sechs Spezialisten in die Querelen zwischen Jacopo Peri, Giulio Caccini und Emilio de’ Cavalieri, die sich um 1600 in erlesener Kollegenfeindschaft zugetan waren. Aus diesem Gezänk um Noten und Ideen (’Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut’) entstand am Ende nichts Geringeres als die Gattung Oper."

NMZ, 14. November 2012
„Immer kommt Neues nach. Zum Beispiel: Scherzi Musicali, ein junges belgisches Ensemble, das in seinem Debütkonzert den ganzen Umfang seines Namens abbildete (...) Sicher, Scherzi Musicali sind kein Orchester, sondern ein (ebenfalls siebenköpfiges) Sänger-Instrumentalisten-Ensemble. Nur eben, dass im Fall der jungen Belgier die Aufteilung in Vorder- und Hintergrund, in ’Begleitung’ und ’Gesang’ (dem Prinzip nach) seinerseits aufgehoben ist. Was auf dieser Grundlage hier geschah, war ganz enorm, blieb spannend, bannend bis zur letzten Minute. Selten hat man Peris und Caccinis ’Euridice’ so inspirierend gehört wie hier. Und auch de’ Cavallieris hochphilosophisches Thesen-Oratorium ’La Rappresentatione di Anima e di Corpore’ gerät ansonsten gern zur starren Pflichtübung. Nicht so hier. Was sich neben der profunden Musikalität der Scherzi Musicali auch deren dynamischem Verständnis von Arbeitsteilung verdankt. Da gibt es kein hinten und kein vorn, kein wichtig und weniger wichtig. Der knarrende Auslöse-Ton der Theorbe steht völlig gleichberechtigt neben dem kunstvollen Gesang von Reinoud van Mechelen und Nicolas Achten. Letzterer ist überhaupt das Phänomen dieser erstaunlichen Truppe. Der hoch gewachsene Gründer und Leiter der Scherzi Musicali repräsentiert den Typus des Multitaskers, der von der Natur wie von der Theater-Intendanz eher selten besetzt wird. Wie so was aussieht? Erst steht Achten nur da, gibt, fast unmerklich, Zeichen an die Mitmusiker, spielt im nächsten Moment dann seine körperlange Theorbe, lässt sie bald wieder vor dem Bauch hängen, nur um in die Saiten der vor ihm aufgestellten Harfe zu greifen und - dazu zu singen (...) Ganz toll dieser famose Kerl, dieser wiedererstandene Orpheus von Peris und Caccinis Gnaden, womit wir dann aber auch schon die entsprechende Empfehlung parat hätten: Auf Achten achten!“

International Record Review, 15. Mai 2012
„Scherzi Musicali uses a wide variety of different continuo instruments to accompany the various characters in the drama the better to reflect their personalities. (...) In total, 18 different instruments are played by the eight musicians. The very talented Achten alone plays archlute, triple harp, harpsichord and spinetta, as well as singing three different parts in the opera. Unlike many productions of early Baroque operas, the preponderance of instruments is in the continuo band (...) Every one of Scherzi Musicali's singers has a pure, expressive and agile voice and complete mastery of Mazzocchi's sometimes highly florid style. The result is a musical drama that is more gripping and moving than the frankly silly story (…) would lead one to expect. In the title role of Adonis, the high tenor Belgian singer Reinoud Van Mechelen (...) confirms his status as a leading Early Baroque tenor of the new generation - in the tradition of Guy de Mey and Jan Van Elsacker. As always with Alpha's productions, the recorded sound is first-rate and the documentation is comprehensive. Mary Pardoe's English translation of the libretto is both elegant and idiomatic. Now that Scherzi Musicali has made the best two recordings of early Baroque operas, I propose for it following three-word project plan: Orfeo, Ulisse, Poppea."

Rondo, 13. Februar 2009
„Beim belgischen Ensemble Scherzi Musicali walten hingegen derartige Interpretationswunderkräfte, dass man der Weltersteinspielung (!) von Caccinis Meisterwerk auf Anhieb den Referenzstatus attestieren möchte.“

Hörprobe