Vertretungen in Deutschland und
weiteren europäischen Ländern
sind nicht gekennzeichnet.
La Petite Bande -
Sigiswald Kuijken
La Petite Bande wurde im Jahre 1972 von Sigiswald Kuijken im Auftrag der Deutschen Harmo-
nia Mundi für eine Aufnahme von Lullys "Le Bourgeois Gentilhomme" unter der Leitung von Gustav Leonhardt gegründet. Lullys eigenes Orchester am Hofe Ludwig XIV. war der Namens-
geber des Ensembles, dem heute international re-nommierte Spezialisten der historischen Aufführungspraxis angehören. Das Ziel von La Petite Bande bestand darin, die Musik mit Barockinstrumenten und authentischen Spieltechniken und -stilen wieder aufleben zu lassen, um ein Klangbild und eine Interpretation zu erhalten, die originalgetreu sind, ohne dabei in einen trockenen Akademismus zu verfallen.
Der Erfolg der Aufnahme war so groß, daß das Orchester regelmäßig zu Konzerten eingeladen wurde und sich schließlich zu einem festen Ensemble zusammenschloß. Inzwischen hat sich sein Repertoire auf den italienischen und deutschen Barockstil sowie auf die Klassik, über-
wiegend Mozart und Haydn, ausgeweitet. Seit der Gründung ist Sigiswald Kuijken der ständige Leiter des Ensembles, von Gustav Leonhardt bis zu seinem Tod im Januar 2012 unterstützt.
La Petite Bande verfügt über eine umfangreiche Diskographie, die sowohl Oratorien und Opern als auch Instrumentalmusik des Barock und der Klassik enthält, darunter Opern von Rameau, Händel und Gluck (Orfeo), die h-moll-Messe, Kantaten, das Weihnachtsoratorium, das Magnificat und die Passionen von Johann Sebastian Bach, seine Brandenburgischen Konzerte, Orchester-
suiten und Violinkonzerte, die Schöpfung, die Jahreszeiten sowie mehr als zwanzig Symphonien von Joseph Haydn sowie nicht zuletzt das Requiem, Davidde Penitente und die Violinkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart. Die 1993 erschienene Live-Aufnahme von "Cosí fan tutte" erntete höchstes Lob der Fachpresse, gefolgt von "Don Giovanni" im Jahre 1996 und "Die Hochzeit des Figaro" 1999. La Petite Bande spielt regelmäßig CDs für BMG (Deutsche Harmonia Mundi), Denon, Accent und Hyperion ein.
Das Label Accent feierte den 40. Geburtstag des Ensembles im Jahr 2012 mit drei besonderen Veröffentlichungen: sämtliche da Ponte-Opern Mozarts (9 CDs), Haydns „Schöpfung“ sowie ein drei CDs umfassendes Porträt, das in einer persönlichen Auswahl Sigiswald Kuijkens Auf-
nahmen aus allen Epochen vereint. Eine CD mit Haydns „Tageszeiten“-Sinfonien erhielt den renommierten französischen Diapason d’Or.
La Petite Bande hat bei zahlreichen Festivals mitgewirkt und war zu Gast in allen großen inter-
nationalen Konzertsälen sowohl in Europa als auch in Japan, China, Australien, Südamerika u.a.
Das Ensemble wird von der Flämischen Gemeinschaft Belgiens und der Provinz Vlaams-Brabant unterstützt. Seit 1997 ist La Petite Bande in der Stadt Leuven beheimatet.
Westfälische Nachrichten, 10. April 2012
„Auf berührend Emotionales muß dennoch niemand in der voll besetzten Evangelischen Universitätskirche [in Münster] verzichten (...) Auf Streicher, Bläser, Continuo-Gruppe der 'Petite Bande' ist hundertfünfzigprozentig Verlass. Auch hier nur quasi 'das Nötigste' an Personal. Das aber spielt mit dem Höchstmaß an Ausdruck, dass die eisigen Kirchenmauern zu schmelzen beginnen, wenn nach Petri Leugnen der Alt das 'Erbarme dich, mein Gott' verströmt. Oder die zentrale Sopran-Arie 'Aus Liebe will mein Heiland sterben'. In solchen Momenten stehen Zeit und Atem still." [Bachs Matthäus-Passion im Rahmen des Festivals 'Musica Sacra']
Münstersche Zeitung, 6. April 2012
„Wahrscheinlich sind die Chöre der Matthäuspassion selten so perfekt phrasiert und intonationsreich interpretiert worden (...) Immerhin konnte man gut hören, wie prachtvoll Sigiswald Kuijken auf der Solo-Geige begleitete und wie weich und lieblich die historischen Holzblasinstrumente klangen (...) Sigiswald Kuijken dirigierte nicht, sondern stand mit der Geige dem linken Teil des kleinen Doppel-Orchesters vor. In den Chören des aufgebrachten Volkes waren Tempi und Dynamik wild, insgesamt wirkte diese Matthäuspassion jedoch keineswegs überhetzt oder manieriert, sondern wurde klangschön ausmusiziert (...) Das Publikum applaudierte herzlich." [Observantenkirche in Münster / Festival 'Musica Sacra']
Köln-Bonner Musikkalender, Oktober 2011
„Das Ensemble ist sehr klein besetzt, das Geflecht der Stimmen erscheint so ganz durchsichtig und von kammermusikalischer Transparenz. Für die 'Sommerliche Abendmusik' hatte La Petite Bande ein Haydn-Programm mit Konzerten und Divertimenti mitgebracht - und servierte es delikat und kommunikativ wie ein Streichquartett. Klanglich passte das alles vorzüglich in den etwas zur Überakustik neigenden Raum im Treppenhaus des Brühler Schlosses."
Kölner Stadt-Anzeiger (Rhein-Erft), 29. August 2011
„Die Divertimenti und Konzerte von Haydn, aus denen sich an diesem Abend das Programm im Brühler Schloss zusammensetzte, spielte die belgische Gruppe (...) in kleinster Besetzung. [Sigiswald] Kuijken führt vom ersten Pult und ist jederzeit im Zentrum des Geschehens (...) Sein Spiel ist leicht und trocken, aber doch beredt und mit von großem Wissen fundiertem Tiefgang ..."
Bonner General-Anzeiger, 29. August 2011
„Wie locker und leicht nämlich Joseph Haydn Ideen aus dem Ärmel schüttelt, für Abwechslung sorgt und gleichzeitig satztechnische Finessen bietet, zeigte jetzt Sigiswald Kuijkens (...) La Petite Bande beim Haydn-Festival auf Schloss Augustusburg. Drei Divertimenti erwiesen sich als wahre Fundgrube von Einfällen und Pointen (...) Sigiswald Kuijken, einer der Ahnherren der Originalklangbewegung, absolvierte den Solopart unprätentiös, ohne Imponiergehabe, dafür mit viel Geschmack."
Fono Forum, Juni 2010
„Sigiswald Kuijken verfolgt seit einiger Zeit das Ziel, die Vokalwerke von Bach (...) in solistischer Besetzung aufzuführen. Ein weiterer Höhepunkt nach der Aufnahme der h-moll-Messe 2008 ist nun die 'Matthäus-Passion' [mit La Petite Bande] (...) Nichts ist verwaschen oder verdunkelt. Und trotzdem fehlt dieser Nummer nichts an Klanglichkeit und Fülle. Wenn schon in den Sätzen, wo normalerweise die mit Großchor besetzen Aufführungen ihre Stärken haben, Kuijken eine über-
zeugende Alternative bietet, so gelangen erst recht die solistischen Nummern in ein ausbalan-
ciertes madrigaleskes Musizieren; die Bassarie 'Komm süßes Kreuz', in der Kuijken die Solo-
gambe selbst spielt, ist ein Musterbeispiel an vokal-instrumentaler Verständigung. Oder in der Schlusspartie des ersten Teils 'So ist mein Jesus nun gefangen' fügt sich alles - Sopran und Alt aus dem ersten Vokalquartett und das zweite Quartett plus Instrumente - zu einem tiefenscharfen und farbprägnanten Gemälde."
Concerto, April/Mai 2009
„Sigiswald Kuijken hat eine solche Einspielung in dieser klangschönen Produktion realisiert [Claudio Monteverdi: Vespro della Beata Vergine], wobei er die einzelnen Stücke in ihrer Unter-
schiedlichkeit belässt (...) so dass die Balance über die gesamte Vesper hin gewahrt bleibt. Das Resultat ist ein äußerst transparenter und leichter, fast kammermusikalischer Klang. (...) In ihrer Konsequenz ist diese Einspielung ebenso beeindruckend wie in der souveränen musikalischen Darbietung. Die insgesamt elf Vokalsolisten singen äußerst präzise und erreichen einen fein ausgewogenen Vokalklang ..."
Diaposon, Oktober 2007
„… Kuijken propose tout autre chose, uns façon unique aujourd’hui de transmettre le texte des cantates avant le chant, comme si l’énergie venait du mot pour irradier la phrase là où d’autres partent des lignes et les articulent. (...) les quatre solistes se montrent à la hauteur d’une partition dont la poésie suggestive et la vigueur rythmique sont parfaitement défendues. "
Traunsteiner Tagblatt, 7. Juli 2007
„Die kostbare und in ihrer Gestaltung filigrane Kantate 'Meine Seele erhebet den Herrn' (BWV 10) kam sehr lebendig in einem vital-selbstverständlichem Drive."
Passauer Neue Presse, 30. Juni 2007
„Beispielhaft für den Interpretationsansatz des Leiters Kuijken sind die Choräle: In fast zärtlichem Gleichmaß lässt das Orchester sie dahinströmen, in warmen Glanz getaucht von den herrlichen Oboen, rhythmisch getragen von der exzellent disziplinierten und vorwärts drängenden Bass-
gruppe."
Hamburger Abendblatt, 4. Oktober 2006
„Schmackhaft, diese Aufführungspraxis, ohne Geschmacksverstärker und Farbstoffe."
Die Welt, 4. Oktober 2006
„Jeder sieht und hört jeden, jeder seiner famosen, solistisch besetzten Musiker versprüht die unbändige Spiellust, musikalische Gedanken verschmiltzt weiterzureichen."
Frankfurter Neue Presse, 14. August 2005
„Das Instrumentalensemble zeigt mit zartem barocken Strich, dass es seit vielen Jahrzehnten zu den besten der Sparte gehört. Die technische Fertigkeit der Bläser auf ihren schwierig zu spie-
lenden Originalinstrumenten waren immer wieder frappierend. So wurde dieser Abend abseits der üblichen Konzertstätten im Rheingau zu einem absoluten Höhepunkt."
Die Rheinpfalz, 8 August 2005
„Der strenge und konzise Bach-Stil der 'niederländischen Schule', zu deren prägenden Vertretern Sigiswald Kuijken seit Jahrzehnten gehört, erwies sich in diesen Wiedergaben als ideal für eine gerade in ihrer Schlichtheit und untrüglichen Konsequenz unbedingt authentischen Realisierung dieser Musik."
Rhein-Zeitung, 8. August 2005
„Kuijken, selbst an der Geige musizierend, interpretierte den detailreichen und stark lautmale-
rischen Tonsatz mit Schwung und doch voller Sensibilität. Unisono schwangen seine Musiker mit ihm und boten eine packende Leistung. 'La Petite Bande' realisierte jede Kantate mit vier Gesangssolisten statt eines Chores und bewegte sich damit auf der Höhe der Forschung."
Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 29. September 2004
„Dem hohen Standard der 'Festlichen Tage Alter Musik' im Kloster Knechtsteden entsprechend, endete das bedeutende Festival ... mit einem umjubelten Konzert des belgischen Kammer-
orchesters 'La Petite Bande'. (...) Diesem Credo wurde das Ensemble auf beglückende Weise gerecht... Sigiswald Kuijken, Dirigent und Konzertmeister, hatte kaum Mühe, seine mit Verve und Enthusiasmus agierenden Instru-mentalisten zu höchster Präzision und prachtvoller Klangentfaltung anzuhalten."